Der Döner
Natürlich haben wir von der Neuen Dönastie den Döner, unseren ach so köstlichen Zeitgenossen, nicht erfunden. Wir haben ihm lediglich einen fetzigen Anstrich verpasst. Selbstverständlich zollen wir den Ursprüngen des Döner Kebab (döner = sich drehen; kebap = gebratenes Fleisch) Respekt. Apropos: Wo kommt er eigentlich her und was macht ihn so fantastisch und unwiderstehlich?
Es war einmal …
… in Berlin, da ging der erste Döner in Deutschland über eine Ladentheke. Oder war es doch in Reutlingen? Dazu gibt es verschiedene Erzählungen in der langjährigen Dönergeschichte. Na, zumindest ist das nun schon gute fünfzig Jahre her. Aber Moment, man muss ja noch viel weiter zurückgehen. Denn auch wenn der Döner Kebab schon lange eines der beliebtesten Streetfoods in Deutschland ist, so hat er seine Wurzeln in der türkischen Küche. Ja, das weißt Du natürlich schon.
Aber wusstest Du auch, dass der Urdöner (erste Erwähnung 1836) in Anatolien das Licht der Welt erblickte? Er bestand damals aus Hammelfleisch, das nicht etwa am vertrauten aufrechten Spieß, sondern horizontal gegrillt wurde. Ein türkisches BBQ sozusagen.
So ging es weiter …
Über die Jahrzehnte hinweg entwickelte sich dieses Basisrezept dann immer weiter: Ein Anteil Hackfleisch gesellte sich dazu, der Spieß wanderte in die Vertikale und schließlich kamen auch Beilagen wie Petersilie, Zwiebeln, Reis, Tomaten, Gurken und Rettich dazu. Erinnert schon ziemlich an das, was wir unter Döner verstehen, oder?
Nach Deutschland kam der Döner schließlich mit den türkischen Gastarbeitern. Und hier erhielt er dann auch das gewisse Etwas: Salat, Tomaten, Gurken, Weiß- und Rotkohl sowie Joghurt- und scharfe Sauce – serviert im leckeren Fladenbrot. So kennen wir ihn noch heute und so lieben wir ihn heiß und innig. Später ist er unter anderem in dieser Aufmachung wieder in die Türkei, über den Bospurus hinaus nach Anatolien gewandert. Dorthin zurück, wo alles begonnen hatte.
Dönerfleisch ist mein Gemüse
Falls Du Dich gefragt hast, was Dönerfleisch geschmacklich einfach viel besser macht als das trockene Kotelett, das früher leider immer öfter auf dem Sonntagsteller landete: Es ist schlicht und einfach vielschichtig. Ein Dönerspieß besteht aus magerem Fleisch (Kalb, Rind, Schaf oder Lamm), das mit einer Mischung aus Joghurt und Gewürzen mariniert wurde. Zwischen diesen Lagen findet sich dann fetteres Fleisch (für den Geschmack) und manchmal auch Hackfleisch. In Dönerfleisch steckt also weit mehr, als man auf den ersten Blick vermuten könnte.
Gegenwartsdöner
Er ist allgegenwärtig, egal wo Du hinschaust: Döner, Döner, Döner. Deutschland hat sich zum Dönerparadies schlechthin gemausert. Auch wenn das Döner-Erfolgsrezept in die meisten Länder der Welt exportiert wurde, so kann sich wohl keines mit diesen Zahlen messen: Es gibt um die 16 000 Dönerbuden und -läden in Deutschland (Stand 2017). Pro Sekunde werden hierzulande sieben Döner verspeist – wenn das keine Ansage ist!
Es steckt also ganz schön viel hinter dieser Luxusvariante des „belegten Brötchens“. Wir halten die Ursprünge dieses einmaligen Streetfoods in Ehren und freuen uns mit der Neuen Dönastie einen weiteren Farbklecks in die Dönerlandschaft zaubern zu dürfen.